Schlaf
Jede 3. Person in der Schweiz klagt über Schlafstörungen.
Vielleicht kennen Sie das auch? Man will einschlafen, aber der Kopf lässt sich nicht abschalten. Die Gedanken kreisen um Erlebtes oder um das, was man unbedingt noch erledigen sollte. Oder man hängt in seinen Sorgen fest. Stundenlang liegt man wach und findet keinen Schlaf.
Oder Sie gehen früh ins Bett, schlafen schnell ein, wachen am Morgen auf und sind immer noch erschöpft und müde?
Oder Sie gehen schlafen und mitten in der Nacht wachen Sie auf und das Gehirn lässt sich nicht mehr „ausschalten“.
Dies alles kann ein Zeichen für eine Schlafstörung sein. Am Tag führt das dann zu:
• Müdigkeit
• Angst
• Gereiztheit
• Aggressivität
• Konzentrationsprobleme
• Störungen des Kurzzeitgedächtnisses
Doch auch körperlich können Schlafstörungen Langzeitfolgen haben.
Albträume
Immer wieder habe ich Menschen in meiner Praxis, welche Nacht für Nacht schreckliche Albträume plagen. Wird man von Albträumen geplagt, wird der Gang ins Bett zur Qual. Die Fragen nach dem warum und wieso bringt uns da leider oft nicht ans Ziel. Albträume zeigen aber, dass das Gehirn (vor allem das Unterbewusstsein) an etwas nagt, selber aber den Ausgang nicht findet. Genau da ist Neurofeedback genial. Neurofeedback unterstützt das Gehirn selber zur Lösung zu kommen und hilft, aus alten Mustern auszubrechen. Gerade für Personen, welche nicht die ganze Lebensgeschichte beim Psychologen ausbreiten möchten, bietet Neurofeedback eine tolle Möglichkeit, Veränderungen bei Albträumen zu verwirklichen.Weniger schlafen, mehr lernen?
Gerade vor grossen Prüfungen neigen wir dazu, die halbe oder gar ganze Nacht durchzulernen, um ja viel Wissen für die Prüfung mitzunehmen. Allerdings ist der Schlaf einer der grössten Lernhelfer. Gut lernen kann man eigentlich nur mit gutem und ausreichendem Schlaf. Was Spitzensportler schon lange wissen, sollte auch bei "Kopf-Spitzesportlern" zur Anwendung kommen: Denn nur wer genügend und gut schläft, kann Topleistungen erbringen!Schlaf schützt vor Herzinfarkt und senkt das Diabetesrisiko
Bei einem Experiment mit 500 Frauen und Männern zwischen 35 und 47 Jahren durfte die eine Hälfte 1 Stunde pro Nacht länger schlafen als die andere Hälfte. Es zeigte sich, dass sich bei den «Langschläfern» ein Drittel weniger Koronarverkalkung bildete. So einfach kann Prävention sein…. Weiter kann man feststellen, dass gesunder Schlaf auch das Diabetesrisiko senkt. Menschen, die weniger als 6 Stunden pro Nacht schlafen, erhöht das Diabetesrisiko auf 1.24.Schlaf beeinflusst die Kreativität
Bei einer Studie schnitten freiwillige Testpersonen bei Denkaufgaben besser ab, wenn sie zuvor ein tiefes Nickerchen machen durften, anstatt nur zu ruhen. Sobald die Testperosnen den die Phase des REM-Schlafes erreichten, lösten sie Aufgaben, welche Kreativität erforderten. Die Wissenschaftler vermuten, dass das Gehirn in dieser Phase neue Informationen mit vorhandenen Gedächtnisinhalten verbindet und mithilfe von Nervenbotenstoffen neue gedankliche Netze knüpft.Heisshunger durch Schlafmangel
Bei einer Studie der Universität Kalifornien wurde der Hormonhaushalt von Schlaflosen mit demjenigen von Gesunden verglichen. Dabei stellte man fest, dass der Wert des Hormons Ghrelin der Schlaflosen die gesamte Nacht über um 30 Prozent niedriger war als der der Gesunden. Das Team um Testleiter Motivala vermutet nun, dass der Hormonhaushalt bei den Schlaflosen schlagartig von Appetitlosigkeit auf Heißhunger umschlägt.Schlafmittel als Rettung?
Im Vergleich zu 2010 nehmen heute fast doppelt so viele Berufstätige Schlafmedikamente, sogenannte Benzodiazepine. Auch mit zunehmendem Alter steigt der Schlafmittelkonsum. Ein ideales Schlafmittel soll einen Schlaf bewirken, der sich vom natürlichen Schlaf nicht unterscheidet. In einer Untersuchung wurde aber festgestellt, dass Schlafmittel die Gesamtdauer des REM-Schlafes vermindern In einer Untersuchung wurde der REM-Schlafanteil am Gesamtschlaf von normal 20-25 Prozent auf 10-15 Prozent reduziert. Der REM-Schlaf ist für die Erholung äusserst wichtig. Dazu kommt, dass Benzodiazepine Nachwirkungen haben. Das heisst, sie mindern auch am nachfolgenden Tag die Leistung messbar. In Finnland wurden zum Beispiel bei Verkehrsunfällen bei einem relativ hohen Prozentsatz der Fahrer Benzodiazepine im Blut festgestellt. Gefährlich ist zudem, dass Benzodiazepine abhängig machen und somit keine Langzeitmittel sind, da mit der Zeit auch die Wirkung immer mehr nachlässt. Vor allem auch ältere Menschen müssen bei der Einnahme von Benzodiazepinen sehr vorsichtig sein: Ältere Leute reagieren indessen oft empfindlich auf diese Medikamente, und die Nachwirkungen sind ausgeprägter: Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit und Gedächtnislücken können auftreten. Solche Symptome werden dann irrtümlich der Senilität der Patienten zugeschrieben. Im Alter ist daher mit Schlafmitteln ganz besondere Vorsicht geboten.Der Schlaf ist oft ein erstes sehr starkes Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, dass das Gleichgewicht gestört ist. Durch ein gezieltes Neurofeedbacktraining lässt sich das Gleichgewicht wieder herstellen.
Was kann Neurofeedback bei Schlafstörungen bewirken
Oft ist eine kortikale (von der Hirnrinde ausgehende) Übererregung die Ursache der Schlafstörung. Neurofeedback kann Ungleichgewichte im Gehirn verringern, manchmal sogar ganz beseitigen. Der Schlaf reagiert sehr schnell auf das Neurofeedbacktraining. Verbesserungen sind schon innerhalb weniger Sitzungen festzustellen. Selbst langjährige Schlafprobleme können mit Neurofeedback behandelt werden. Eigentlich "weiss" das Gehirn genau, was gesunder Schlaf ist. Aus irgendwelchen Gründen hat es aber "vergessen" wie gesunder Schlaf funktioniert. Mit Hilfe des Neurofeedbacktrainings lernt das Gehirn diesen Zustand des "gesunden Schlafes" wieder einzunehmen. Im Prinzip ist die Lösung für Schlafprobleme bereits im Gehirn verankert. Man muss dem Gehirn nur den nötigen Anstoss zur Lösung geben.